Entstehung der Geschichte – "Ein behindertengerechtes Haus für Stella"

Viele Leser fragen sich, wie es dazu kam, wieso die Familie ein Haus bekommt. Den Hintergrund kennen die Wenigsten, deshalb möchten wir heute dieses kleine Märchen erzählen.




Wie alles begann ...

Stella ist ein dreieinhalb jähriges süßes kleines Mädchen, welches am Angelmann Syndrom leidet. Das Angelmann Syndrom ist ein ganz seltener Gendefekt wodurch die kleine Stella nicht essen und trinken kann und von ihren Eltern sondiert werden muss. Stella muss gewindelt und getragen werden, kann nicht einmal in einem normalen Rollstuhl sitzen.

Mama Coralie und Papa Dominik kümmern sich sehr liebevoll um die kleine Maus. Stella hat noch ein Brüderchen, den kleinen Erik, welcher eineinhalb Jahr alt ist. Erik ist neben der kleinen Stella, der Sonnenschein der Familie und glücklicherweise völlig gesund. Papa Dominik spielt in seiner Freizeit beim SV Merseburg 99 leidenschaftlich Fußball. Auf die Idee, die Familie zu unterstützen sind dort einst die Sportkameraden gekommen, welche die Mühen und Sorgen der Familie kannten und auch von den Überlegungen einer Delphin-Therapie wussten.
Seit 2013 bis Anfang des Jahres 2014 sammelte der Verein bei vielen Veranstaltungen, um Stella diese Delphin Therapie zu ermöglichen. Ende 2013 sprach der Verein, im Rahmen der Vorbereitungen der alljährlichen Merseburger Stadtmeisterschaften, die Initiatoren dieser mit der Bitte um Unterstützung an. Es war bekannt, das alljährlich dabei durch verschiedene Aktionen Gelder gesammelt werden die einem „Guten Zweck“ zufließen.

Das Anliegen kam so auch in der Diskussionsrunde zu den Vorbereitungen der Stadtmeisterschaften 2014 im offenen Kanal Merseburg zur Sprache. Im Februar 2014 konnten so, bei der Stadtmeisterschaften in Merseburg, 700 Euro an Spenden von Organisations-Team an die Familie übergeben werden. Der Fanclub des HFC „Die roten Ochsen“, die sich auch an jeder Stadtmeisterschaft beteiligten, griff diese Aktion nun ebenfalls noch auf um sich einzubringen.

Ende Februar vergangen Jahres traten dann „Die roten Ochsen“ mit der Bitte um Unterstützung für die Aktion "Eine Delphin Therapie für Stella" an den Fanclub des HFC in Halle heran.

 

 


Der erste Kontakt

Gesagt, getan. Der Fanclub des HFC trug diese Geschichte sofort ins Stadion nach Halle und sammelte unter dem Motto "Wir helfen einem kleinen Engel" bei einigen Spielen so über 4.000,00 Euro. Dies war der noch fehlende Betrag für die Therapie, welche für die Eltern von Stella eine große Hoffnung auf Besserung bedeutete. Zur Delphin Therapie für Stella sollte die gesamte Familie dann Ende 2014 in die Türkei fliegen.

Nach der erfolgreichen Sammelaktion war das Präsidium des HFC der Meinung, das sich der Verein auch im Anschluss an die Delphin Therapie, im Rahmen seiner Möglichkeiten, weiter um die kleine Stella und ihre Familie kümmern sollte.

Das war der Punkt an dem man Gerd Micheel hinzuzog. Er hat für ALLES und JEDEN immer ein offenes Ohr und hilft wo er helfen kann.

Vor allem bei sozialen Projekten und wenn es um Menschen mit Handicap geht, kann der Gerd nicht NEIN sagen. Darum wird er nach über 15 Jahren sozialem Einsatzes und Engagements auch „Sozial-Minister aus Halle“ genannt. Ideen die er einmal bekommt lassen ihn nicht wieder los und so verfolgt er diese stets bis zur erfolgreichen Umsetzung. Sein Motto: "Geht nicht, gibt’s nicht" und "Nichts ist unmöglich, wir müssen es nur tun".

Der Vizepräsident des HFC, Jörg Sitte, trat mit der Bitte an den „ Sozial-Minister aus Halle“ heran: "Gerd kannst Du nicht aufgrund deines 15-jährigen Engagements für sozial schwache und behinderte Menschen helfen? Mit deinen zahlreichen Erfahrungen aus Benefizveranstaltungen und andere soziale Aktionen mit dem Förderverein Pro Handicap e.V. könnten wir die kleine Stella und ihre Familie weiterhin unterstützen.

Gerd Micheel erzählt uns dazu:
"Die Geschichte der kleinen Stella kannte ich bereits aus den Sammelaktionen im Stadion des HFC und den Aufrufen in unserer Vereinszeitung dem Chemiker Der Chemiker wird zu jedem Spiel neu aufgelegt und hat die Aktion eine Delphin Therapie für Stella maßgeblich unterstützt. Ich fragte Jörg Sitte, was soll ich denn da machen, denn ich habe eigentlich im Moment gar keine Zeit, da im Mai 2014 die 10. Jubiläums-Benefizgala des Fördervereins Pro Handicap e.V. stattfindet. Mit den Vorbereitungen für die Gala habe ich alle Hände voll zu tun und weiß schon gar nicht, wie ich das schaffen soll. Ich mache diese sozialen Aktionen ehrenamtlich, denn als Hauptjob betreibe ich ein mittleres Küchenstudio mit 49 Mitarbeitern in Halle und einer Filiale in Celle.

Zahlreiche E-Mails und SMS des Vizepräsidenten Jörg Sitte mit der Bitte, doch noch nach einem Zeitfenster im Terminplan des „Sozial-Ministers“ zu schauen veranlassten mich als langjähriges Mitglied im HFC zu folgender Frage: Was genau soll ich denn für Stella und ihre Familie tun? Jörg Sitte antwortete mir, das weiß ich auch nicht so genau und meinte, vielleicht Schirmherr oder so etwas. Auf meine Frage, wofür ich denn Schirmherr sein soll, bekam ich die Antwort, wir könnten ja vielleicht einen Fördererverein für die kleine Stella gründen, in welchem ich dann unterstützend im Vorstand mitarbeiten könne.

Letztendlich einigte man sich darauf, am 27. März 2014 nach Merseburg zu Stella und ihren Eltern zu fahren um sich vor Ort ein Bild zu machen, wie man als HFC-Familie in Zukunft die kleine Stella und ihre Familie unterstützen könne. Jörg Sitte, welcher Kontakt zur Familie hatte machte einen Termin und so fuhren sie nach Merseburg zu Stella.

 

 


bei Stella in Merseburg

Es war für mich mehr als beeindruckend, so Gerd Micheel, wie liebevoll Mama Coralie und Papa Dominik mit der kleinen Stella umgingen. Ich erlebte durch die liebevolle Fürsorge ein Wechselbad der Gefühle. Stella lebt mit ihrer Familie in einer 3-Raum-Wohnung welche über eine Außentreppe zu erreichen ist, über diese ist es schwierig den Spezialrollstuhl und andere Hilfsmittel in die Wohnung zu bringen. Auf Grund von Stellas Schlafstörungen und sonstiger Probleme durch das Angelmann Syndrom, benötigt der kleine Bruder Erik unbedingt ein eigenes Zimmer. Der Transport der kleinen Stella wird mit zunehmendem Alter auch immer komplizierter, so dass die Familie bereits seit ca. 1,5 Jahren auf der Suche nach einer größeren behindertengerechten Wohnung ist. Eine solche Wohnung gibt es aber angeblich in Merseburg nicht.

Auf der Rückfahrt von unserem einstündigen netten Besuch bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen, meinte ich zu Jörg Sitte, das hier ist eine unendlich traurige Geschichte. Wir beide wissen gar nicht zu schätzen wie gut es uns doch eigentlich geht, denn du bist stolzer Vater eines kleinen Sohnes und ich habe eine kleine Enkelin. Vielleicht können wir ja doch irgendwie helfen und uns kümmern, damit die Familie eine größere und behindertengerechte Wohnung findet. Jörg Sitte meinte, vielleicht über Micha Schunke (Vorstand der größten Wohnungsgenossenschaft der Region dem Bauverein Halle-Leuna eG sowie Mitglied des Präsidiums des HFC) oder über deine zahlreichen Kontakte zu Immobilienleuten sollte dies irgendwie gelingen.

Auf dem Rückweg nach Halle überlegten man nun, wie der kleinen Stella effektiv geholfen werden könne und somit der ganzen Familie. "Auf einmal kam mir die spontane Idee und ich sagte wie aus der Pistole geschossen, wenn es in Merseburg keine geeignete Wohnung gibt, dann bauen wir als HFC-Familie für Stella ein behindertengerechtes Haus." Jörg Sitte meinte, ob ich denn völlig verrückt geworden bin und wie das überhaupt funktionieren soll?
Ich erwiderte, du hast ja recht, aber warum soll das nicht funktionieren, da in unserer HFC-Familie ja fast alle Baufirmen vertreten sind. Wenn wir diese Geschichte hoch genug anbinden und geschickt darstellen, müssten wir doch im Jahr der Fußball-Weltmeisterschaft so viele Sponsoren begeistern können, das wir als HFC-Familie und Vertreter der mitteldeutschen Wirtschaft, für die kleine Stella und ihre Familie ein Haus bauen können.

Nach einigen Diskussionen ob machbar oder nicht sagte ich, wenn ihr als Präsidium des HFC die Aktion unterstützt, fühle ich einfach mal bei einigen denkbaren Sponsoren vor. Ich werde auch mit unserem Ministerpräsidenten Dr. Reiner Haseloff sprechen, denn für das Gelingen einer solchen sozialen Aktion ist die erste Voraussetzung einen entsprechenden Schirmherrn zu finden.

 

 


Gewinnung der Sponsoren

Die Marschrichtung für diese außergewöhnliche, einmalige und verrückte Idee entwickelte sich rasant und gewann immer mehr an Eigendynamik, die nun nicht mehr aufzuhalten war.

Jörk Sitte erklärte ich, die ganze Aktion ist doch eine Fußballgeschichte und im Jahr der
Fußball-Weltmeisterschaft können wir Hallenser und die Mitteldeutsche -Wirtschaft ganz Fußball-Deutschland einmal zeigen, dass Fußball viel, viel mehr ist als nur Fußball zu spielen. Wenn wir nun die Sponsoren für unser Stella Haus so begeistern können, wie ganz Deutschland in seiner Euphorie auf den Beginn der Weltmeisterschaft wartet, dann müssen wir das Projekt genau am 12. Juni 2014 starten. Des Weiteren bin ich der Meinung, wenn unsere Nationalmannschaft es bis ins Halbfinale schafft, dann müssen wir für unser Stella-Haus die Begeisterung der Sponsoren aufnehmen und landen dann mit diesem einmaligen sozialen Plan in Deutschland auf Platz 1.

Auf den Einwand des Vizepräsidenten Jörg Sitte, es klingt ja alles wie ein Märchen, konnte ich nur erwidern, es ist ja auch wirklich ein Märchen, ein Fußball-Märchen für einen guten sozialen Zweck, für die kleine Stella und ihre Familie.

Und so wurde aus der Idee zu helfen, das Sommer-Märchen 2014 für den Halleschen-Fußball-Club, wie ganz Fußball-Deutschland es noch nicht gesehen hat.

Gerd Micheel noch immer begeistert, berichtet weiter: Als 1. Sponsor konnte mein Freund und größter Bauträger der Region Thomas Siewert mit in das Fußball-Boot geholt werden. Er sagte sofort seine volle Unterstützung zu, obwohl er gebürtiger Schwabe ist. Dies animierte und beflügelte mich sehr und ich verspürte auf einmal eine Wahnsinnskraft für unsere Sache. Wenn als erster Sponsor sich ein Schwabe sofort für unsere Aktion begeistern lässt, dann muss das Alles funktionieren. Also war nun klar, jetzt volle Kraft voraus und keine Zeit mehr verlieren.

Ebenso konnte ich unseren Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt Herrn Dr. Reiner Haseloff bei der Eröffnung des Erweiterungsbaus des Kunstverein Talstraße e.V. für die Schirmherrschaft dieses einmaligen Projektes gewinnen. Er sagt sofort begeistert zu und meinte, Herr Micheel das ist ja ein Wahnsinn und wenn sie das in die Hand nehmen wird es auch funktionieren. Auch dieses Erlebnis am 24. April 2014 war für mich die Bestätigung einer verrückten Idee.

Mit der gleichen Begeisterung kam als 3. Sponsor der Notar Robert Schoppmann aus Halle in das Fußball-Boot. Als ich am 03. Juni 2014 bei der Wirtschaftsratssitzung unseres HFC, welche bei der Firma Papenburg stattfand, diese Vision vorstellte und die ganzen Ideen der HFC-Familie erläuterte, meinte Klaus Papenburg genau so spontan wie seine Vorreiter, Gerd ich kann dir zwar keine Leute schicken und auch nicht selbst mit Hand anlegen, aber alles was ich habe bekommst du von mir und was du wieder loswerden musst nehme ich zurück. Das heißt konkret, der komplette Schotter, Beton für die Bodenplatte und den Ringanker, Estrich, Pflastersteine für Terrasse und Einfahrt sowie Gehwege und die Rücknahme des Aushubs der Baugrube.

Als 5. Sponsor kam Bodo Reichel – Projektentwicklung in das HFC-Boot und kümmerte sich um den Erwerb des Grundstücks, die Baugenehmigung und vieles mehr.
Ich war total begeistert und mir wurde klar, wir Fußballverrückten bringen dieses Fußball-Märchen ins Ziel, das soll heißen, den Ball ins Tor. Mit der gleichen Begeisterung konnte ich in vielen Einzelgesprächen und mit großer Unterstützung unseres Marketing Managers vom HFC Herrn Eckbert Brauer, die insgesamt 70 Sponsoren gewinnen welche für die kleine Stella und ihre Familie nun den Sponsor-Bungalow bauen.
Es war für mich sehr, sehr viel Arbeit und auch absolut zeitaufwendig, aber ich habe in meinem Leben noch nie so viel Menschlichkeit, Wärme und Begeisterung für ein soziales Projekt wie von unseren über 70 Sponsoren der HFC-Familie erfahren dürfen, berichtet Gerd Micheel weiter.

Hänschen Rosenthal hätte gesagt, das war Spitze!



 

 


Ein gutes Ende

Fakt ist für mich, es ist der Wahnsinn was aus Fußball alles entstehen kann und nicht nur beim 7:1 Spiel gegen Brasilien. Mit Begeisterung und Zusammenhalt kann man Weltmeister 2014 werden, aber auch wie unsere Geschichte zeigt, ein behindertengerechtes Haus für die kleine Stella und ihre Familie bauen.

Für Menschlichkeit und Wärme gibt es keine Grenzen und so wird im März 2015 durch den Schirmherrn, dem Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt Herrn Dr. Reiner Haseloff das komplett fertige HFC-Haus, inklusive einer funktionsfähigen Einbauküche und der fertig gestellten Außenanlage mit Bepflanzung, an die kleine Stella und ihre Familie übergeben.

Dank Gerd Micheel dem Initiator und Organisator dieses Projektes, wird aus der Sommer-Idee 2014, das einzigartige Soziale-Märchen für den Halleschen-Fußball-Club und die gesamte Fußball-Familie.

Der Fanclub des SV Merseburg „ Die roten Ochsen“, hätten sich einmal nie vorstellen können, das ihre Idee und Bitte, ein solches Ausmaß annimmt und so endet. Auch die Familie der kleinen Stella nicht, denn sie haben nie um etwas gebeten, wurden von der Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit der Menschen völlig überrollt. Letztlich war es eine beschlossene Sache und sie mussten es sprachlos und überwältigt hinnehmen.

Solch ein Projekt wird sich mit Sicherheit in Deutschland so schnell nicht wiederholen, es wird für lange Zeit einzigartig bleiben. Es zeigt was Menschen und Firmen wenn sie zusammenstehen und gemeinsam ein Ziel verfolgen schaffen können.

Das außergewöhnliche dabei ist, das zu diesem Projekt nur 2 Verträge notwendig waren, zum einen der Notarvertrag mit der Gebäudewirtschaft Merseburg über den Ankauf des Grundstückes und der Finanzierungsvertrag mit der Saalesparkasse über den Eigenanteil zur Finanzierung der Familie. Alle am Projekt beteiligten Firmen brachten ihre Leistungen, per Handschlag mit dem Organisator Gerd Micheel, in das Vorhaben ein.
Es ist absolut außergewöhnlich das in unserem bürokratischen Deutschland solch eine Aktion überhaupt möglich ist.

Man kann an so vielen Stellen helfen, kann Menschen in schwierigen Situationen unterstützen, die dringend gebrauchte Hilfe geben, man muss nur die Augen offen halten und sich fragen, was kann ich tun, was können wir tun? Eine gemeinschaftliche Unterstützung kann so viel für Betroffene bedeuten und ihnen ermöglichen.
Einer muss dabei den ersten Schritt tun und dann kann vieles so leicht sein!

Weitere Informationen unter: www.hfc-haus-stella.de
Gerd Micheel
Initiator und Organisator
Micheel Das Küchenstudio GmbH
Hansering 15
06108 Halle
Tel. 0345 13 17 526
Funk: 0172 345 48 91
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www.micheel-kuechen.de