bei Stella in Merseburg

Es war für mich mehr als beeindruckend, so Gerd Micheel, wie liebevoll Mama Coralie und Papa Dominik mit der kleinen Stella umgingen. Ich erlebte durch die liebevolle Fürsorge ein Wechselbad der Gefühle. Stella lebt mit ihrer Familie in einer 3-Raum-Wohnung welche über eine Außentreppe zu erreichen ist, über diese ist es schwierig den Spezialrollstuhl und andere Hilfsmittel in die Wohnung zu bringen. Auf Grund von Stellas Schlafstörungen und sonstiger Probleme durch das Angelmann Syndrom, benötigt der kleine Bruder Erik unbedingt ein eigenes Zimmer. Der Transport der kleinen Stella wird mit zunehmendem Alter auch immer komplizierter, so dass die Familie bereits seit ca. 1,5 Jahren auf der Suche nach einer größeren behindertengerechten Wohnung ist. Eine solche Wohnung gibt es aber angeblich in Merseburg nicht.

Auf der Rückfahrt von unserem einstündigen netten Besuch bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen, meinte ich zu Jörg Sitte, das hier ist eine unendlich traurige Geschichte. Wir beide wissen gar nicht zu schätzen wie gut es uns doch eigentlich geht, denn du bist stolzer Vater eines kleinen Sohnes und ich habe eine kleine Enkelin. Vielleicht können wir ja doch irgendwie helfen und uns kümmern, damit die Familie eine größere und behindertengerechte Wohnung findet. Jörg Sitte meinte, vielleicht über Micha Schunke (Vorstand der größten Wohnungsgenossenschaft der Region dem Bauverein Halle-Leuna eG sowie Mitglied des Präsidiums des HFC) oder über deine zahlreichen Kontakte zu Immobilienleuten sollte dies irgendwie gelingen.

Auf dem Rückweg nach Halle überlegten man nun, wie der kleinen Stella effektiv geholfen werden könne und somit der ganzen Familie. "Auf einmal kam mir die spontane Idee und ich sagte wie aus der Pistole geschossen, wenn es in Merseburg keine geeignete Wohnung gibt, dann bauen wir als HFC-Familie für Stella ein behindertengerechtes Haus." Jörg Sitte meinte, ob ich denn völlig verrückt geworden bin und wie das überhaupt funktionieren soll?
Ich erwiderte, du hast ja recht, aber warum soll das nicht funktionieren, da in unserer HFC-Familie ja fast alle Baufirmen vertreten sind. Wenn wir diese Geschichte hoch genug anbinden und geschickt darstellen, müssten wir doch im Jahr der Fußball-Weltmeisterschaft so viele Sponsoren begeistern können, das wir als HFC-Familie und Vertreter der mitteldeutschen Wirtschaft, für die kleine Stella und ihre Familie ein Haus bauen können.

Nach einigen Diskussionen ob machbar oder nicht sagte ich, wenn ihr als Präsidium des HFC die Aktion unterstützt, fühle ich einfach mal bei einigen denkbaren Sponsoren vor. Ich werde auch mit unserem Ministerpräsidenten Dr. Reiner Haseloff sprechen, denn für das Gelingen einer solchen sozialen Aktion ist die erste Voraussetzung einen entsprechenden Schirmherrn zu finden.